*10. Dez. 1823 in Neukirchen bei Chemnitz, †18. Sept. 1903 in Hamburg, Komponist, Dirigent, Pianist und Organist. Kirchner erlernte unter Leitung des Vaters, eines Kirchschullehrers in Wittgensdorf, das Orgelspiel. Den ersten regelmäßigen Klavier- und Violinunterricht bekam er in Oederan bei einem Verwandten. Das Geigenspiel gab er aber bald auf. Mit zwölf Jahren trat er in die Bürgerschule in Chemnitz ein und erhielt seinen ersten systematischen Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt. 1838 wurde Kirchner Schüler des Org. der Nikolaikirche in Leipzig, C. F. Becker, der ihn vier Jahre in Orgelspiel und Theorie unterwies. J. Knorr unterrichtete ihn im Klavierspiel. In den Studienjahren traf Kirchner oft mit R. Schumann zusammen, dessen entschiedener Verehrer er wurde. Anfang Juni 1842 ging er nach Dresden, um seine Orgelstudien bei Johann Gottlob Schneider zu vervollkommnen. In diesem Jahr veröffentlichte Kirchner seine erste Komposition Zehn Lieder op. 1 bei Whistling, über die Schumann am 13. April 1843 in der NZfM eine anerkennende Kritik schrieb. Am 2. April 1843 ließ sich Kirchner auf Mendelssohns Rat als erster Schüler in das neugegründete Leipziger Kons. aufnehmen und bekam eine kgl. Freistelle. Schon im Herbst 1843 erhielt er auf Empfehlung Mendelssohns und mit...