* 15. Juni 1947 in Rutherford/N.J., † 27. August 2024, Sänger. Der lyrische Tenor Howard Crook studierte zunächst an der State University of Illinois und setzte nach dem M. M. seine Ausbildung in New York, London und Amsterdam fort. Als Opernsänger debütierte er an der Seattle Opera und trat 1982 in Amsterdam als Hirte in I. Stravinskijs Oedipus Rex auf. Im Jahr darauf interpretierte er den Belmonte in Mozarts Die Entführung aus dem Serail und die Titelpartie des Pelléas in Cl. Debussys Pelléas et Mélisande. Bald entwickelte er ein intensives Interesse an der französischen Musik des 17. und 18. Jh. und übernahm zahlreiche Hauptrollen in Opern von J. M. Leclair, J. B. Lully und J. Ph. Rameau. Als Konzertsänger trat Crook unter Dirigenten wie J. E. Gardiner, Ph. Herreweghe, Tr. Pinnock und R. Norrington auf und erarbeitete ein sehr umfangreiches Repertoire mit deutlichem Schwerpunkt auf der Barockmusik. Als Evangelist in J. S. Bachs Passionen vertrat er einen Interpretationsansatz, der sich näher als gewöhnlich am notierten Rhythmus bewegt und unter geringerer Gewichtung der Sprachdeklamation die kantable Linie sucht, was zuweilen auf Kritik gestoßen ist. Besondere Bedeutung kommt seinem Engagement bei der Wiederentdeckung der französischen Barockoper zu, deren...