* 17. Juli 1876 in Mailand, † 5. Februar 1954 in Mailand, Komponist. Gnecchi wuchs in bildungsbürgerlichen Verhältnissen auf. Dieser Umstand erlaubte es ihm, privaten Unterricht in Kontrapunkt bei Michele Saladino (1835–1912) und Komposition bei Gaetano Coronaro zu erhalten. Er absolvierte außerdem ein rechtswissenschaftliches Studium, war jedoch eher einer künstlerischen Tätigkeit zugeneigt. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine musikalisch prägende Freundschaft zum zwei Jahre jüngeren Dirigenten Tullio Serafin, der ebenfalls Schüler von Saladino und Coronaro war.Besondere Aufmerksamkeit erregte Gnecchis Oper Cassandra (1903), die 1905 in Bologna unter der Leitung von Arturo Toscanini uraufgeführt wurde. Cassandra galt manchen Zeitgenossen als Vorlage für Elektra von Richard Strauss. Während die ersten Uraufführungen der Werke Gnecchis in Italien stattfanden, wurde in den 1930er-Jahren Salzburg zu einem wichtigen Aufführungsort für seine Kompositionen. Dort pflegte er Kontakt zum Domkapellmeister Joseph Messner (1893–1969), der mehrere Aufführungen seiner Werke dirigierte. Im Salzburger Festspielhaus kam 1952 auch die Oper Judith zur konzertanten Uraufführung. Das war die letzte Uraufführung einer Komposition Gnecchis zu seinen Lebzeiten. Abb.:Vittorio Gnecchi Ruscone 1904Aaron Christopher StumpfStumpf, Aaron Christopher