*1500 in Altdorf bei Nürnberg, †15. Mai 1561 in Joachimsthal (heute Jáchymow) in Böhmen, Kirchenmusiker, Komponist und Dichter. Über Herkunft und Werdegang Hermans ist Näheres nicht bekannt; sein Geburtsjahr ergibt sich aus einem auf 1560 datierten Porträt Hermans in den Städtischen Kunstsammlungen Nürnberg, auf dem er als »nuh 60 iar« alt bezeichnet wird (Abb. in: S. Fornaçon 1958/59, vor S. 109). Von 1518 bis 1557 wirkte er als Org. und Kantor der Kirchengemeinde sowie als Lehrer an der Lateinschule in Joachimsthal im Erzgebirge; dort trat er auch frühzeitig mit der Reformation in Verbindung, besonders mit Wittenberg und Luther selbst, wie ein Brief des Reformators an ihn vom 6. Nov. 1524 mit einem Rat in einer persönlichen Angelegenheit bezeugt. Luther schrieb ihm als einem »viro pio et erudito« (E. L. Enders, Luthers Briefwechsel, Bd. 5, Calw 1893, S. 47). Im selben Jahr publizierte Herman die reformatorische Streitschrift Eyn Mandat Jhesu Christi an alle seyne getrewen Christen (Strbg. 1524) mit dem Appell, das »verlorne Schloß« (d. h. den Glauben an Gottes Wort) dem Teufel wiederum abzugewinnen; die Schrift wurde noch 1524 achtmal neu aufgelegt und erschien...