*28. Febr. (wohl nicht März, wie von Beer selbst angegeben) 1655 in St. Georgen im Attergau (Oberösterreich), †6. Aug. 1700 in Weißenfels, Komponist, Sänger, Musiktheoretiker und Dichter. Die Stationen seines Lebens sind durch Beers eigenhändige Lebensbeschreibung (vgl. A. Schmiedecke 1965), durch die darauf beruhende Vita der Leichenpredigt, durch die Mitteilungen bei Joh. Mattheson (1740) und durch einige Passagen in Beers Romanen gut zu überblicken. Demzufolge hat er erste musikalische Unterweisungen 1662 im Benediktinerkloster Lambach erhalten, diese Ausbildung 1665 fortgesetzt im Kloster Reichersperg am Inn. Nach Verlust seiner Diskantstimme studierte er ein Jahr an der Lateinschule in Passau »Syntaxin majorem« (ebd., S. 18). Die nachhaltigsten Eindrucke verdankte er dem sechsjährigen Besuch des Gymnasium poeticum in Regensburg (1670–1676), wo Joh. Pachelbel sein Mitschüler und Kaspar Prentz (1635–1717) 1674 sein Kompositionslehrer war und von wo aus er die Univ. Altdorf aufsuchte (Immatrikulation 1675). Ausgestattet mit einem Regensburger Stipendium ›auf Probe‹ hörte er in Leipzig 1676 ein halbes Jahr theologische Vorlesungen und machte sich mit den maßgeblichen Musikern bekannt, auch mit S. Knüpfer unmittelbar vor dessen Ableben. Am 8. Okt. 1676 begab sich Beer nach Halle, um als Altist an...